Geschichte des Posaunenchors Müntschemier
1896 wurde Christian Böhlen von der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Bern ins Seeland geschickt, um den Menschen in dieser damals sehr armseligen und rauen Gegend die gute Nachricht von Jesus Christus zu verkündigen. Böhlen wohnte zunächst in Müntschemier, später in Kerzers. Er war die treibende Kraft, dass 1907 in Müntschemier ein Posaunenchor gegründet wurde. Als Böhlen 1913 nach Steffisburg versetzt wurde, übertrug man das Dirigentenamt dem jüngsten Mitglied, Johann Jampen.
Der Posaunenchor hatte während Jahrzehnten einen kleinen, treuen Bläserbestand von 12 bis 15 Männern, die im "Sääli" der Familie Jampen an der Kerzersstrasse 26 probten und hauptsächlich bei Anlässen der Evangelischen Gesellschaft mitwirkten. Weil es in Müntschemier keine Musikgesellschaft gibt, übernahm der Posaunenchor jedoch bald auch die Aufgaben einer Dorfmusik.
In den 60er und 70er Jahren setzte ein starker Mitgliederzuwachs ein, so dass der Posaunenchor Müntschemier nun plötzlich ein stattliches Musikkorps von bis zu 35 Bläserinnen und Bläsern war. 1978 wurde das Vereinshaus an der Neuengasse 17 eingeweiht, das nun als Probelokal genutzt werden konnte.
Als Mitglied im Verband Schweizerischer Posaunenchöre nimmt unser Verein regelmässig an Schweizerischen und regionalen Posaunentagen teil. Zu den Höhepunkten in der jüngeren Vereinsgeschichte gehören viele schöne Konzerte, die Auftritte als Theaterorchester in den Jahren 1986, 1995, 2000 und 2006 sowie das 100-Jahr-Jubiläum 2007. Wir "leben" jedoch nicht nur von den grossen Events, sondern sehen unseren Auftrag ebenso in den kleineren Auftritten, vor allem in Gottesdiensten, und im alltäglichen gemeinsamen Unterwegssein und Anteilnehmen als bunt zusammengewürfelte Bläserinnen- und Bläserschar.